www.schildkroetenteiche.de |
Rotwangenschmuckschildkröte - Trachemys scripta elegans |
Beschreibung | Verbreitung | Haltung | Fütterung | Vermehrung | Aufzucht | Überwinterung | Literatur |
Beschreibung
mit freundlicher Genehmigung: Holger Vetter und Michael Daubner (2000):
Das Schildkrötenlexikon auf CD, L. Staackmann Verlag KG, München
Gelbe
Barren auf den Rippenschildern relativ schmal.
Auf
jedem Bauchpanzerschild ein großer dunkler Tupfen, die z.T. miteinander
verbunden sind, oder seltener eine große dunkle Ozelle; Brücke
überwiegend dunkel.
Hinter dem Auge ein breiter, horizontaler
roter (sehr selten gelber oder orangefarbener) Streifen, je nach
regionaler
Herkunft
in Halsstreifen übergehend oder nicht, in den allermeisten Fällen mit
Auge in Kontakt stehend; Streifen, der vom Auge abwärts zum Mundwinkel
zieht, je nach regionaler Herkunft mit Unterkieferstreifen
vereinigt(Nordosten des Verbreitungsgebietes) oder nicht (Südwesten des
Verbreitungsgebietes);
Streifen am Kinn schmal.
Schwanz
dunkel, mit hellen Längsstreifen; Krallen eher dunkel.
Diese
Unterart erreicht eine Rückenpanzerlänge von 16-28,9 cm (Weibchen) bzw.
9-24,5 cm (Männchen).
|
Karte und Angaben zur Verbreitung mit freundlicher
Genehmigung:
Holger Vetter und Michael Daubner (2000): Das Schildkrötenlexikon auf
CD, L. Staackmann Verlag KG, München.
Trachemys
scripta (SCHOEPFF, 1792)
Verbreitungskarte
modifiziert nach IVERSON (1992): A Revised Checklist with Distribution
Maps of the Turtles of the World, Privatdruck, Richmond.
Meine Rotwangenschmuckschildkröten Trachemys scripta elegans
werden
seit einigen Jahren ganzjährig in der Freilandanlage mit einem ca. 6000
Liter fassenden Folienteich gehalten.
Um dies zu
ermöglichen
muss die Anlage allerdings so strukturiert sein das eine möglichst hohe
Grundtemperatur erreicht wird. Insbesondere bei unseren wechselhaften
Sommern und den oft nasskalten Übergangszeiten sind die nachfolgend
aufgeführten Eigenschaften eine Grundvorraussetzung.
-
vollsonnige Lage
- möglichst große Flachwasserzonen
wo sich bei Sonneneinstrahlung das Wasser sehr schnell erwärmen kann.
-
ein griffiger Bodengrund der sich vom Tiefbereich bis in die
Flachwasserbereiche erstreckt.
(Verhindert das
Ertrinken der Tiere in den kühlen Übergangszeiten).
-
Tiefbereich mindestens 1m tief (zur sicheren Überwinterung)
-
Eiablagemöglichkeit in Form einer leicht nach Süden geneigten
vegetationsfreien Fläche
- Verbesserung des
Mikroklimas durch erstellen von wärmespeichernden Bruchsteinmauern
Windschutzeinrichtungen in Form von Lamellenwänden und Hecken an Nord-
und Westseite
In den vorhergehenden Jahren
wurde eine kombinierte Freiland und Terrarienhaltung praktiziert.
Überwinterung
ca. 3 Monate im kühlen Keller. Im Frühjahr bis zum Freilandaufenthalt
Mitte Mai Terrarienhaltung.
Das
Umsetzen vom Terrarium in die Freilandanlage brachte immer eine Art
Eingewöhnungsstress für die Tiere mit sich, der nun durch die
ganzjährige Freilandhaltung wegfällt.
Aufgrund der
nördlichen
Abstammung und der positiven Erfahrungen beim Freilandaufenthalt 2002
entschloss ich mich die Tiere ganzjährig im Teich zu lassen.
Ein
Problem könnte das bei uns ziemlich wechselhafte und nasskalte Wetter
im Frühjahr sein.
In
dieser Zeit beobachte ich die im Freiland lebenden
Rotwangenschildkröten Trachemys scripta elegans sehr genau um bei
eventuellen Erkältungen sofort eingreifen zu können.
Bisher
sind solche Erkrankungen aber bei den ganzjährig in der Freilandanlage
lebenden Tieren noch nie aufgetreten.
Insgesamt
gesehen hat sich die ganzjjährige Freilandhaltung bei Haltung in einer
für Schildkröten optimierten Anlage als die beste Variante
herrausgestellt.
Wichtig bei noch nicht eingewöhnten
Tieren
ist aber das man diese in einer warmen Phase im Juni in den Teich
einsetzt. So sind die Tagestemperaturen schon recht stabil und
die
Tiere haben aber auch noch lange Zeit sich bis zum Herbst an die neue
Haltungsform zu gewöhnen. Wird dies beachtet und die Tiere gehen gut
ans Futter sollte die Umstellung von Terrarienhaltung auf die
ganzjährige Freilandhaltung gelingen.
Ein
befreundeter Züchter
hält seine Rotwangenschmuckschildkröten schon ca. 20 Jahre im Freiland.
Unter diesen Bedingungen gedeihen seine Tiere und das Weibchen legt
jedes Jahr 2 befruchtete Gelege. Ein Beweis das diese Haltung
den Rotwangen gut bekommt.
|
Gefüttert werden die Tiere mit Regenwürmern, Guppys,
Nacktschnecken, getrockneten Bachflohkrebsen, getrockneten Garnelen und
Gelatinefutter.
Als pflanzliche Nahrung stehen immer
Wasserlinsen zur Verfügung.
Seltener werden
Fischfutterpellets, mit Vitamin- Mineralstoffgemisch bestäubte
Rinderherz und Rinderleberstückchen gefüttert.
Katzentrockenfutter
wird wegen des zu hohen Fettgehaltes nicht mehr verwendet.
Auch
Forellenpellets (z.B. Fisch Fit von Interquell) werden nicht mehr
verwendet weil die Futterzutaten meines Erachtens nicht zur
artgerechten Ernährung von Wasserschildkröten geeignet sind und der
Fettgehalt hier ebenfalls zu hoch ist.
Seit 2001
füttere ich bei Haltung im Freigehege in Schönwetterphasen allabendlich
mit der Futterpinzette immer zur gleichen Zeit und an derselben Stelle.
Die Tiere gewöhnten sich sehr schnell daran. Auf diese Weise hat man
die Tiere immer im Blick und kann auch den weniger dominanten eine
ausreichende Futtermenge zukommen lassen .
Im Sommer
2001 wurde mit der Fütterung des selbst hergestellten Gelatinefutters
begonnen.
Ich biete zur Zeit nur noch einmal
wöchentlich Gelatinefutter an. Das relativ gehaltvolle Gelatinefutter
bewirkt ansonsten bei zu häufiger Fütterung ein zu schnelles Wachstum.
|
Werden die Rotwangenschmuckschildkröten ganzjährig unter
geeigneten Bedingungen im
Freiland gepflegt ist die Nachzucht kein Problem. Kurz nach der
Winterruhe beginnt die Paarungszeit, die sich von März bis Juni
erstreckt. Die Eiablage erfolgt normalerweise von Mai bis Juni.
Die
Eier werden in feuchtem Vermiculite bebrütet. Bei einer Bruttemperatur
von 27- 31°C schlüpften die Jungtiere nach ca. 60 Tagen.
|
Nach ca. 60 Tagen Brutdauer schlüpfen die jungen Rotwangenschmuckschildkröten Trachemys scripta elegans |
In Vorbereitung
|
Spätestens Ende
Oktober ziehen sich die
Rotwangenschmuckschildkröten Trachemys scripta elegans in den
Tiefbereich zur Überwinterung zurück. Gut versteckt verbringen sie dort
am Gewässerboden die kalte Jahreszeit. Die Tiere müssen während des
Winters nicht zum Luftholen auftauchen. Aufgrund der geringen
Temperatur sinkt der Sauerstoffbedarf der Tiere auf ein Minimum. Den
benötigten Sauerstoff nehmen sie in dieser Zeit mit den Schleimhäuten
aus dem Wasser auf. Um einen ausreichend hohen Sauerstoffgehalt des
Wassers zu gewährleisten verwende ich in den Wintermonaten einen
Oxydator der Firma Söchting (Im Zoohandel erhältlich). An sonnigen
Tagen kann man manchmal die Tiere dicht unter der zugefrorenen
Oberfläche beim Unterwassersonnen beobachten. In diesem Fall darf auf
keinen Fall, aus Angst die Schmuckschildkröten seien am
ertrinken,
die Eisschicht aufgeschlagen werden. Damit würde man die ruhenden
Schildkröten erst recht aufschrecken. So in Panik geratene Tiere haben
durch höheren Stoffwechsel einen größeren Sauerstoffbedarf und so
besteht dann tatsächlich die Gefahr das die Tiere ertrinken.
An
den
ersten sonnigen Tagen im März erscheinen die ersten
Rotwangenschmuckschildkröten dann wieder an ihren Sonnenplätzen. Bleibt
es an mehreren aufeinander folgenden Tagen warm beginnen die Tiere
wieder mit der Nahrungsaufnahme. Besonders im Frühjahr ist eine
abwechslungsreiche und hochwertige Fütterung wichtig.
Bisher
haben alle meine Tiere die Überwinterung im Freiland bei bester
Gesundheit überstanden.
Als
ich noch die kombinierte Terrarien/ Freilandhaltung praktiziert habe
wurden die Rotwangen ab Anfang November in einem kühlen
Ziegelsteinkeller untergebracht, wo sie bis Anfang Februar
überwinterten. Die Temperaturen schwankten dort zwischen 2°C und. 8°C.
Die
Tiere wurden einzeln in einem 90 Liter Mörtelkübel untergebracht. Der
Wasserstand in diesen Behältern war etwas höher als die Carapaxbreite
des größten Tieres. Damit die Schildkröten jederzeit ohne Probleme die
Wasseroberfläche erreichen konnten, wurde in die Mitte ein flacher
Stein gelegt. Ins Wasser wurden trockene Eichenblätter gestreut. Diese
versinken im Wasser und bieten den Tieren Versteckmöglichkeiten. Zudem
geben die Blätter Huminsäure ab die einer Verpilzung vorbeugen soll.
Durch
den natürlichen Wetterwechsel im Herbst brauchen die Tiere bei Haltung
im Freigehege nicht besonders auf die Überwinterung vorbereitet zu
werden.
Bei beenden der Überwinterung muß aber darauf geachtet
werden, das die Temperatur über mehrere Tage stufenweise langsam
angehoben wird. Erst dann können die Schildkröten wieder ins Terrarium
überführt und die Wärmelampen schrittweise angeschaltet werden.
Zu
schnelle Ein- und Auswinterung vertragen die Tiere auf Dauer nicht.
|
|
Bei
den unten aufgeführten Auffangstationen warten viele
Schmuckschildkröten auf Abnehmer die eine artgerechte Haltung bieten
können. Schauen sie doch dort nach wenn sie sich für die Haltung von
Schmuckschildkröten entschieden haben.
|
Copyright
© by GK
- www.schildkroetenteiche.de -
Ohne schriftliche Erlaubnis ist es nicht gestattet Bilder und
Texte für andere Webseiten
oder gewerbliche Zwecke zu
verwenden.
Partnerseiten: www.terrarium-welt.de www.wasserschildkroeten.de