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Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera |
Beschreibung | Verbreitung | Haltung | Fütterung | Vermehrung | Aufzucht | Überwinterung | Literatur | Links |
An alle
Halter der Pracht-Höckerschildkröte Graptemys oculifera. Bitte unterstützen Sie die Erhaltung der genetischen Vielfalt dieser interessanten Schildkrötenart. Beiteiligen Sie sich am Zuchtbuch der ESF. Unter folgendem Link finden Sie genauere Informationen auf der Seite von Leo Schober zum ESF- Zuchtbuch für Graptemys oculifera |
Buch zum Thema "Freilandanlagen
für Wasser- und Sumpfschildkröten"
Mein Buch
zu diesem Thema können
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folgenden Link bestellen:
Freilandanlagen
für Wasser- und Sumpfschildschildkröten
Die Pracht-Höckerschildkröte Graptemys oculifera zählt zu den
relativ klein bleibenden schmalköpfigen Höckerschildkröten. Weibchen
werden 13 bis 21,5 cm (durchschnittlich 15,6) groß. Männchen bleiben
mit durchschnittlichen 8,9 cm (7,2 bis maximal 10,9 cm) viel kleiner.
Diese Art ist ein geschickt schwimmender Flussbewohner, der auch mit
starker Strömung gut zurechtkommt. Wichtig ist das Vorhandensein von
Sonnenplätzen in Form von aus dem Fluss ragenden Totholz (umgestürzte
Bäume). Hier fühlen sich die Tiere sicher, da sie sich bei Gefahr
sofort ins sichere Wasser flüchten können. Zur Eiablage suchen die
Tiere am Fluss liegende Sandbänke auf. Instinktiv suchen die Tiere dort
für ihre Gelege erhöhte Stellen auf die möglichst außerhalb
Hochwassergefährdeter Bereiche liegen.
Haben Sie Interesse an unseren
Nachzuchten der Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera
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Lebensraum der Pracht-Höckerschildkröte Graptemys oculifera ist das
Einzugsgebiet des Pearl Rivers sowie einigen seiner Zuflüsse im
süd-zentralen Mississippi und Louisiana.
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Meine weiblichen Pracht-Höckerschildkröten halte ich mit den Weibchen
zweier anderer Schmalköpfigen Höckerschildkrötenarten – der
Gelbtupfen-Höckerschildkröte Graptemys flavimaculata und der
Schwarzknopf-Höckerschildkröte Graptemys nigrinoda zusammen.
Zur Zeit leben jeweils 2 Weibchen von Graptemys oculifera, 2 Weibchen
Graptemys nigrinoda und zwei Weibchen von Graptemys flavimaculata in
einem Terrarium zusammen.
Der Wasserteil besteht aus einem Aquarium mit den Maßen 180 x 60 x 50
cm (LBH). Das Becken ist in eine Terrarienvitrine aus OSB-Platten
verbaut und komplett befüllt, so dass den Tieren maximaler Schwimmraum
zur Verfügung steht. Auf den standardmäßig seitens des Aquarienbauers
stabilisierenden Glas-Querstreben wurde ein Landteil aus
Douglasienterrassendielen erstellt, der mit einer Oberfläche aus
Korkeichenrinde bedeckt ist. So werden die in der Natur genutzten
Sonnenplätze auf im Wasser liegenden Baumstämmen simuliert. Bestrahlt
wird der Sonnenplatz mit einem 150 Watt HQI-Außenstrahler, der seiner
eigentlichen Nutzung entsprechend gegen Spritzwasser abgedichtet ist.
Ich habe hierfür den hier hinterlegten Strahler verwendet und bin damit
seit Jahren sehr zufrieden. Früher verwendete No-Name Produkte waren
nach recht kurzer Zeit defekt.
HQI Strahler 150 Watt für den Sonnenplatz
Wie oben beschrieben suchen Pracht-Höckerschildkröten Graptemys
oculifera in der Natur hoch über dem Wasserspiegel der Flüsse liegende
Sandbänke zur Eiablage auf.
Dem muss auch bei der Haltung im Terrarium Rechnung getragen werden.
Vielfach berichten Graptemys Halter, dass Eiablageplätze deren
Substratoberfläche nur wenige Zentimeter über dem Wasserspiegel
angeordnet sind nicht angenommen werden. Das führt dann oft dazu, dass
die Weibchen die Eier im Wasserteil absetzen. Im ungünstigeren Fall
kann dies aber auch zur Legenot bei den Weibchen führen. Aus diesem
Grund habe ich den Eiablageplatz so positioniert, dass die
Substratoberfläche ca. 35cm höher als der Wasserspiegel des Aquariums
liegt. Diesen Bereich können die Tiere über einen Steg der vom
Sonnenplatz aus weiter ansteigt kletternd erreichen. Auch dieser
Übergang besteht aus einer breiten Korkeichenrinde.
Für den Eiablagebehälter habe ich einen stabilen Hydrokulturbehälter
mit den Maßen 70 x 35 x 35 cm (LBH) verwendet. Dieser wurde in der
beschriebenen Höhe über dem Wasserspiegel aufgehängt. Als Substrat
wurde Flusssand in der Körnung 0-8 mm verwendet. Dieser ist bei uns im
Baustoffhandel als „Estrichsand“ erhältlich.
Das Substrat wird in der Eiablagezeit von April bis September
regelmäßig angefeuchtet.
Um den Tieren einen attraktiven, warmen und hellen Ablageort (analog
der sonnenbeschienenen Sandbänke) zu bieten wird der Legebereich mit
einer 70 Watt Metalldampflampe bestrahlt.
Die Flussbewohnenden Höckerschildkrötenarten benötigen für ihr
Wohlbefinden eine gleichbleibend gute Wasserqualität. Daher wird alle
3-4 Wochen ein Teilwasserwechsel durchgeführt. Zudem habe ich nach dem
in meinem Buch beschriebenen Filterteichprinzip einen Biofilter mittels
umfunktionierten 15 Liter Baueimer erstellt. Dieser Filter wird durch
eine Teichpumpe Oase Aquamax 2000 (35 Watt) gespeist, die auch
Schmutzpartikel bis zur Korngröße 8mm transportieren kann. Zusätzlich
wurden noch Eheim Innenfilter eingebracht um auch feinere Schwebstoffe
zu entfernen.
Die Männchen werden außerhalb der Paarungszeit zusammen in einem
separaten Terrarium gepflegt. Dieses beinhaltet einen Wasserteil mit
den Maßen 100 x 60 x 50 (LBH). Der Sonnenplatz bestehend aus einer
Korkeichenrinde wird mit einer 70 Watt UV Metalldampflampe bestrahlt.
Gefiltert wird dieses Aquarium mit einem Bio-Eckfilter nach GEISSEL
(www.turtle-technik.de )
Die ideale Gruppenzusammensetzung
Oft wird nach der richtigen Gruppenzusammensetzung gefragt. Deshalb
eine kurze Erklärung zu diesem Thema:
Eine Gruppe bestehend aus mehreren Weibchen (ohne Männchen) lässt sich
meist ohne Probleme zusammen halten. Aber auch bei den eigentlich recht
verträglichen Höckerschildkrötenweibchen gibt es keine 100 prozentige
Garantie.
Eine Gruppe bestehend aus mehreren Prachthöckerschildkrötenmännchen
(ohne Weibchen) ist zum Teil möglich. Hierbei ist die schlechteste
Lösung zwei Männchen zusammen zu halten, da das dominantere Tiere den
unterlegenen dauerhaft unterdrückt.
Ich halte im Moment in einem größeren Aqua-Terrarium 6
Höckerschildkrötenmänner zusammen. Gelegentliche Zankereien entstehen
meist nur während der Paarungszeit und verteilen sich so auf die ganze
Gruppe. So wird nie ein einzelnes Tier dauerhaft unterdrückt.
Ein einzelnes Männchen ist eine mögliche Alternative. Hierbei stört
mich allerdings die ständige Einzelhaltung eines Tieres.
Die Zusammenhaltung mit Moschusschildkröten ist nicht zu empfehlen, da
bei mir in einem Fall zu einer abgebissenen Schwanzspitze bei einer
Südlichen Zierschildkröte (Chrysemys picta dorsalis) kam.
Eine Gruppe aus vielen Weibchen und einem Männchen kann in einem sehr
großen Aquaterrarium harmonieren. Eine solche Gruppenzusammensetzung
kann über Jahre ohne Probleme funktionieren.
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Meine Graptemys füttere ich insbesondere im Frühjahr vor der
kräftezehrenden Eiablagesaison mit selbst hergestelltem Gelatinefutter.
Mein Rezept finden Sie in meinem Buch.
Zudem kommen in erster Linie andere natürliche Futtermittel wie Stinte,
getrocknete Süsswassershrimps, getrocknete Bachflohkrebsen (Gammarus)
und ab und zu Regenwürmer zum Einsatz.
Zur Ergänzung bekommen die Tiere Koipellets.
Als pflanzliches Futter werden regelmässig Wasserlinsen (Lemna minor)
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Vor einigen Jahren konnte ich 2 halbwüchsige Weibchen erwerben. Mit
ca.500g Körpergewicht erfolgten die ersten Eiablagen. Das Weibchen war
zu diesem Zeitpunkt ca. 7 Jahre alt. Weiterhin erwarb ich zwei kühl
bebrütete Nachzuchten von einem befreundeten Züchter die mit ca. 2-3
Jahren geschlechtsreif waren. Zudem wurde mir von einem
Schildkrötenfreund ein ca. 40 jähriges Männchen als Zuchtleihgabe zur
Verfügung gestellt.
Wie oben beschrieben werden die Weibchen getrennt von den Männchen
gehalten. Lediglich zur Verpaarung werden sie im September zur Zeit der
„Tag-/ Nachtgleiche“ ( https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84quinoktium )
zusammengesetzt. Zudem werden sie beim Überführen in die Winterruhe im
10-15°C kalten Wasser noch einmal zusammengesetzt. Hierbei konnten
innerhalb von 10 Minuten erfolgreiche Paarungen beobachtet werden. Auch
sofort nach der Winterruhe, die für meine Höckerschildkröten Mitte
Februar endet sind die Männchen noch mal für einige Tage mit den
Weibchen zusammen.
Einige Wochen nach der Winterruhe erfolgt meist Anfang April die erste
Eiablage. Die Gelege bestehen bei meinen noch recht jungen Weibchen
bisher meist aus 3-5 Eiern.
Höckerschildkröteneier sind wie die Gelege der Zierschildkröten
weichschalig und könnten daher je nach Feuchtigkeit des Subtrates recht
schnell austrocknen. Daher werden sie noch am Tag der Ablage in den
Inkubator überführt. Die Brutbehälter bestehen aus oben offenen
Kunststoffdosen die mit feuchtem grobem Vermiculite gefüllt sind. Die
Gelege werden in halber Höhe in das Brutsubstrat eingebettet und
komplett mit Vermiculite bedeckt.
Männer bebrüte ich bei 27°C und bei gleichbleibender Temperatur. Um
Gelege gezielt auf Weibchen zu bebrüten ist eine höhere Temperatur
erforderlich. Dauerhaft hohe Temperaturen führen aber oft zu
Panzeranomalien. Für die Bebrütung auf Weibchen muss daher noch nach
der optimalen Brutmethode geforscht werden.
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Meine Schlüpflinge ziehe ich in einem kleinen 60 Liter Becken auf.
Ins Wasser lege ich Hornblatt (Ceratophyllum demersum) als Kletterhilfe
und Versteckmöglichkeit.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hornblatt
Drei in einem Terrarienschrank integrierte, neben einander stehende,
Becken werden von einer 35 Watt UV Metalldampflampe der Firma Reptiles
Expert beleuchtet. Diese Birne, die mit einem entsprechenden
Vorschaltgerät betrieben werden muss, gibt ein sehr helles, der
Sonnenstrahlung ähnliches Licht ab. Weiterhin gibt diese Birne auch
UV-Licht ab.
Weitere Informationen zur Beleuchtung und eine genaue Beschreibung zur
Verwendung der Desert Bright Sun UV Birne finden sie unter
Terrarienbeleuchtung.
Durch die Beleuchtung steigt die Wassertemperatur tagsüber auf ca.
27°C. Deshalb verwende ich keinen Heizstab mehr.
Die leichte Abkühlung des Wassers während der Nacht schadet den Tieren
nicht.
Die beiden Aufzuchtbecken werden mittels Eck-Biofilter gefiltert wie
Uwe Geissel sie auf seiner Seite unter www.turtle-technik.de
beschreibt. Lediglich eine kleine Änderung habe ich vorgenommen. Für
Zierschildkröten die auch zu einem gewissen Anteil pflanzliche Nahrung
zu sich nehmen hat sich das vorschalten eines grobporigen
Filterschwamms bewährt. Ansonsten setzt sich das Filtersubstrat (Lava)
schnell mit Pflanzenfasern zu und muss dann komplett gereinigt werden.
Bei Verwendung des Filterschwamms kann dieser ab und zu vorsichtig
herausgehoben und gereinigt werden. Bei Moschusschildkröten die fast zu
100% tierische Nahrung bevorzugen gibt es diese Probleme nicht.
Der Beckenboden ist mit gewaschenem Rheinsand bedeckt. Die weitere
Ausstattung besteht aus aus dem Wasser ragenden Ästen und
Korkeichenrindenstücken als Sonnenplatz.
Besetzt sind die Becken mit Hornkraut, Wasserlinsen und der
Muschelblume. Natürlich müssen diese Pflanzen immer wieder durch neue
ersetzt werden, da Zierschildkröten wie schon beschrieben einen hohen
Anteil an pflanzlicher Nahrung zu sich nehmen.
Eine Beschreibung des Beckens und des Biofilters finden sie
????hier??? Link einfügen
Die Aufzucht der Jungtiere bereitet keine Probleme. Wie bei der
Aufzucht anderer Wasserschildkrötenarten sollten die Jungtiere langsam
und gleichmäßig wachsen.
Daher gibt es meist einmal in der Woche einen Diät-Tag. Zudem stehen
den kleinen Höckerschildkröten auch von Anfang an Wasserpflanzen aus
dem Gartenteich zur Verfügung. Insbesondere Wasserlinsen befinden sich
immer in den Aufzuchtaquarien und werden von den Schlüpflingen gerne
gefressen.
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Meine Höckerschildkröten der Arten Graptemys nigrinoda nigrinoda,
Graptemys oculifera und Graptemys flavimaculata werden nach langsam
absinkenden Temperaturen im Herbst, von Anfang Januar bis Mitte Februar
bei Temperaturen von ca. 4-8°C im Überwinterungskeller bei vollkommener
Dunkelheit überwintert.
Auch die Schlüpflinge des Vorjahres werden wie die Elterntiere
überwintert.
In der zweiten Februarwoche werden die Überwinterungsbehälter aus dem
Keller in den kühlen Hausflur überführt und so die Temperatur über
mehrere Tage langsam erhöht. Nach ca. einer Woche werden die Tiere dann
wieder ins Terrarium überführt. Hierbei ist besondere Vorsicht
angebracht.
Werden die Tiere aus den Überwinterungsboxen in die Aquarien gesetzt
ist es in Einzelfällen geschehen, dass die Tiere in Hektik abtauchten
und es zum ersten Luftholen nicht mehr an die Wasseroberfläche schaften.
Da ich die Tiere in dieser Phase immer genau beobachte ist noch nie
etwas passiert.
Wenn ich sehe, dass ein Tier beim ersten Auftauchversuch Probleme hat
setze ich sie noch mal auf den Landteil. Beim zweiten Versuch
funktioniert es in der Regel dann ohne Zwischenfälle. Während der
aktiven Zeit haben die dann an den Wasserstand gewöhnten Tiere habe
keinerlei Probleme aufzutauchen.
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The Map Turtle and
Sawback Atlas:
Ecology, Evolution, Distribution and Conservation (Animal Natural
History) (Englisch) Taschenbuch – 6. Januar 2016 - von
Peter V Lindeman
Schildkröten der
Welt / Turtles of the World, Band. 2 (Nordamerika) (Englisch)
Gebundene Ausgabe – 1. März 2004 - von Holger Vetter
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