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Dach-Moschusschildkröte - Sternotherus carinatus |
Beschreibung | Verbreitung | Haltung | Fütterung | Vermehrung | Aufzucht | Überwinterung | Literatur | Links |
Zur
Zeit habe ich Nachzuchten
der Dach-Moschusschildkröte abzugeben!
Bei
Interesse senden Sie mir bitte ein Mail:
an Nicole Klein
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Relativ
kleinbleibende Schildkröte (adulte Weibchen bis max. 13 cm, Männchen
bis zu 17.5 cm Panzerlänge) mit stark erhöhtem (dachförmigen)
Mittelkiel, welcher mit zunehmendem Alter weniger ausgeprägt ist.
Hinterer Rand des Rückenpanzer bei Jungtieren leicht gezackt.
Vertebral-Hornschilder überlappend. Hellbrauner Rückenpanzer mit
schwarzen Punkten oder Sprenkeln/Strichen, die sich ebenfalls mit
zunehmendem Alter verlieren.
Gelblich
brauner oder rosafarbener, reduzierter Bauchpanzer ohne
Gular-Schild und mit breiten Bindegewebsnähten und Scharniergelenk.
Weichteile hellgrau, beige bis rosa mit schwarzen Sprenkeln. Der große
hornige Kiefer weist ebenfalls schwarze Streifen auf. Am Kinn 1 Paar
Barteln. Adulte Männchen haben als sekundäres Geschlechtsmerkmal im
Vergleich zu Weibchen einen deutlich massigeren Kopf. Zwischen den
Zehen sind Schwimmhäute aufgespannt.
Erwachsene Tiere sind
in der
Natur stark an ein Revier gebunden, welches gegen andere Schildkröten
aggressiv verteidigt wird. Von daher sollten erwachsene Tiere immer nur
einzeln gehalten werden.
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Südliche USA (südöstliches Oklahoma, Zentral-Arkansas bis Süd
und
zentralöstl. Texas, süd-zentral Mississippi bis südlich vom Golf von
Mexiko (u.a. Alabama, Florida, Louisiana).
Die Art
bevorzugt
reich bewachsene, langsam fließende Gewässer, Sümpfe und
Überschwemmungsgebiete mit sandigem Untergrund und Flachwasserzonen zum
Sonnen /geschützte Sonnenplätzen wie ins oder aus dem Wasser ragenden
Äste und Pflanzen.
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Sternotherus
carinatus benötigt ein gut strukturiertes und bepflanztes Aquarium mit
hohem (min. 3cm) sandigem Bodengrund, Versteckmöglichkeiten
(schildkrötensicher befestigte Steine und/oder Äste) unter Wasser,
Flachwasserzonen, einem Sonnenplatz sowie einem Eiablageplatz, wenn ein
Weibchen gehalten wird. Da St. carinatus auch als Adulti recht klein
bleibt (i.d.R. <15 cm) und die Tiere einzeln gehalten werden,
reichen Standardaquarien z.B. mit den Maßen 100 x 50 x 50 als
Schwimmraum für ein Tier aus. Natürlich gilt auch hier je größer das
Becken umso besser für das Tier.
Zur
technischen Standartausrüstung gehören Tageslicht-Leuchtstoffröhre,
Wärmestrahler über dem Flachwasser/Sonnenplatz sowie zeitweise über dem
Eiablageplatz, Außenfilter, Heizstab, Thermometer, und Zeitschaltuhr.
Wahlweise kann als Beleuchtung auch statt Tageslicht-Leuchtstoffröhre
und Wärmestrahler ein entsprechend leistungsstarke HQI Strahler
angebracht werden, der einen Teil des Beckens ausleuchtet und lokal/im
Zentrum für ausreichenden Temperaturen zum Sonnen erzeugt.
Bezüglich
der Temperaturen von Wasser und Luft sollte man sich an die
klimatischen Vorgaben im jahreszeitlichen Wechsel des Herkunftslandes
halten. Als grobe Richtlinie gilt während der Winterruhe zw. 12-15°
(wobei kurzfristig unter 10° auch nicht schadet), Übergangsphasen 15-18
°, Frühling 20-24° und im Sommer 25-28°. Die Übergänge sollten man
schrittweise gestalten und v.a. die Temperatur über Wochen erhöhen. Im
Sommer muß darauf geachtet werden, daß das Becken nicht zu warm wird,
da die Tiere keine Ausweichmöglichkeiten haben. Eine Beckenhälfte kann
bis 28° Wassertemperatur haben, aber nicht das ganze Becken!!! Vorsicht
wenn Aquarien in Fenster nähe stehen und Sonneneinstrahlung ausgesetzt
sind. Man sollte immer versuchen mit den technischen Hilfsmitteln (z.B.
durch sukzessives Zuschalten) Licht und Temperaturgradienten zu
schaffen. Wichtig ist auch eine Nachtabsenkung, die man in der Regel
schon erreicht, wenn man den Heizstab nachts ausmacht.
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In
der
Natur geht die Dach-Moschusschildkröte vor allem am frühen Morgen und
am späten Nachmittag/frühen Abend auf Nahrungssuche. Gefüttert werden
sollte generell nur mäßig und der Jahreszeit angepaßt, daß heißt bei
höheren Temperaturen im Sommer etwas mehr (ca. 3-4x pro Woche) als bei
mäßigen bis kalten Temperaturen im Frühling und Herbst (ca. 2x pro
Woche). Während der ca. 3 Monate dauernden Ruhephase im Winter muß gar
nicht gefüttert werden bzw. nur gelegentlich Futter angeboten werden.
St.
carinatus ist omnivor. Sie bevorzugen vor allem frisches Futter wie
Fisch, Rinderherz, Babymäuse, Muschelfleisch, (Achat-) Schnecken,
Regenwürmer, Mückenlarven, Wasserasseln und selbstgemachtes
Gelantinefutter, welches sie bevorzugt vom Boden aufnehmen.
Trockenfutter (z.B. Lundi-Pellets, bunte Koi-Pellets, Sera Raffy
P-Pellets, getrocknete Gammarus & Fische, Katzen-Trockenfutter)
wird auch gefressen aber mit deutlich weniger Begeisterung. Jungtiere
werden öfters bei der Aufnahme pflanzlicher Nahrung wie Algen,
Wasserlinsen, Wasserpest, und z.B. Vogelmiere und Löwenzahn beobachtet.
Generell gilt, daß so abwechslungsreich wie möglich gefüttert werden
sollte.
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In
der Literatur findet man die folgenden Angaben: Weibchen erreichen die
Geschlechtsreife bei einer Panzerlänge von über 10 cm und im Alter von
ca. 4-5 Jahren. Männchen bei einer Panzerlänge von 10-12 cm und 5-6
Jahren. Mit Erreichen der Geschlechtsreife werden die Tiere zunehmend
unverträglich und sollten einzeln gehalten werden. Männliche St.
carinatus Nachzuchten balzen schon mit Vollendung des 2ten Lebensjahres
andere Schildkröten im Becken an, auch wenn sie ev. noch keine fertilen
Spermien produzieren.
Nach Beenden der Winterruhe im Frühling
setzt
man die Geschlechter unter Aufsicht zusammen, am besten im Becken des
Weibchens. Das Männchen beginnt umgehend mit der Balz. Ist das Weibchen
paarungsbereit erfolgt die Paarung recht schnell. Weist das Weibchen
das Männchen ab, sollte man das Männchen aus dem Becken herausnehmen
und es ein paar Tage später noch einmal versuchen. Nach erfolgreicher
Paarung legt das Weibchen im Abstand von einigen Wochen im Laufe des
Sommers bis zu 2 Gelege mit 2-5 Eiern, die es recht tief im Sand
vergräbt.
Die
Inkubationszeit ist mit über 100 Tagen sehr lang. Jungtiere können
im Ei überwintern. Die Inkubationstemperatur scheint keinen Einfluß auf
die Geschlechtsausbildung zu haben.
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Die
Haltung der Jungtiere erfolgt wie die der erwachsenen Tiere in gut
strukturierten und bepflanzten Aquarien in Gruppen. Obwohl auch die
Jungtiere Einzelgänger sind macht die Gruppenhaltung solange keine
Probleme wie die Tiere ungefähr gleich groß sind beziehungsweise noch
nicht geschlechtsreif sind.
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Aufgrund
der klimatischen Vorgaben aus den Herkunftsländern (südliche USA)
sollte die Dach-Moschusschildkröte von ca. einschließlich Dezember bis
Ende Februar eine Winterruhe halten. Die Winterruhe muß über mehrere
Wochen vorbereitet (schrittweise Reduktion von Wasser und
Lufttemperatur sowie Beleuchtung) und entsprechend sukzessive
(Temperaturerhöhung, Beleuchtung) beendet werden.
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Maik
Schilde (2001): Schlammschildkröten, Natur und Tier Verlag.
Herbert
Becker (1992): Beobachtungen bei der Haltung und Nachzucht von
Sternotherus carinatus. Salamandra 28:9-13.
Ernst,
Lovich & Barbour (1994): Turtles of the United States and
Canada, Smithsonian Institution Press (ISBN 1-56098-823-1)
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Homepage
von Nicole Klein (http://schlammschildkroeten.jimdo.com/sternotherus-carinatus/)
Homepage
von Xaver Wapelhorst http://www.moschusschildkroeten.de/
Herbert
Becker & Co http://www.sternotherus.de/
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